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Mittelbayerische Zeitung (Amberger Nachrichten)
vom 09. Juli 2017
Kampf gegen Missstände aufnehmen
von Gerd Spies
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„AMBERG. Seit der vergangenen Woche steht es so gut wie fest: Mit Dr. Elmar Widder (39) wird sich am 24. September 2017 ein weiterer Kandidat im Wahlkreis 232 (er umfasst Stadt Amberg und die Landkreise Amberg-Sulzbach, Neumarkt) um ein Direktmandat für den Bundestag bewerben.
Die Voraussetzung, vorher mindestens 200 Unterschriften aus dem Wahlkreis zu sammeln, hatte Widder in der vergangenen Woche erfüllt. Er gab sogar 220 Unterschriften beim Kreiswahlleiter für den Bundestagswahlkreis 232 ab. Jetzt muss nur noch der Kreiswahlausschuss formell am 28. Juli 2017 über die Teilnahme zur Bundestagswahl entscheiden.
Widder prangert Lobbyismus an
Der 39-jährige Amberger und promovierte Wissenschaftler hat sich extra eine berufliche Auszeit genommen, um genügend Zeit für den politischen Einstieg zu haben. „Ich möchte später einmal sagen können, dass ich gegen die Missstände gekämpft habe“, begründet Widder bei einem Gespräch mit unserem Medienhaus die Motivation für seine politischen Ambitionen.
„Der Lobbyismus in Brüssel und im Bundestag ist unerträglich“, prangert er die Verhältnisse in den Parlamenten an. Große Mega-Konzerne würden inzwischen den Bundestagsabgeordneten die Gesetze diktieren, mit der Folge, dass die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer würden. „Ein Viertel der Berufstätigen in unserem so reichen Land arbeiten im Niedriglohn-Sektor, das ist ein Skandal“, kritisiert Widder den Arbeitsmarkt und fordert daher: „Wir müssen aus unserem Tiefschlaf aufwachen!“ Widder sagt, er sei zwar ein überzeugter Befürworter des europäischen Gedankens, die Umsetzung mache ihn aber wütend.
Kritik an den Waffenlieferungen
Den Konflikt im Nahen Osten zwischen Saudi-Arabien und Katar hält der kommende Bundestags-Kandidat für eine tickende Zeitbombe, die Deutschland mitzuverantworten habe. Für 750 Millionen Euro wären Waffen aus Deutschland nach Saudi-Arabien gegangen, für sogar 1,6 Milliarden Euro an Katar, rechnet er vor. „Wenn es da unten wirklich knallt, kann sich die Bundesregierung die Hände nicht rein waschen“, erklärte Widder.
Freilich ist der Kandidat der Gruppe „Unabhängige für bürgernahe Demokratie“ Realist genug, um seine Chancen richtig einzuschätzen. „Ich weiß, wie in meiner Heimat die Größenverhältnisse sind“, gibt Widder unumwunden zu. Für ihn sei aber wichtig, später einmal sagen zu können, dass er gegen die Missstände den Kampf aufgenommen habe.
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